Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
Dieses Prinzip lässt sich als Aufforderung zur Förderung von Eigenverantwortlichkeit lesen. Dabei beginnt es mit der Forderung nach Motivation. Motivierte Mitarbeiter möchte man natürlich in jedem Projekt haben. Ein wichtiger Schlüssel zur Motivation von Teams steckt in dem Prinzip der Selbstorganisation. Ein weiterer Schlüssel ist das hier erwähnte Umfeld. In der Praxis ist dies einer der größten Stolpersteine. Insbesondere bilden klassische Strukturen im Unternehmen oft ein Umfeld, das agiles Vorgehen ausbremst oder gar verhindert. Dies beginnt bereits bei der Zeiteinteilung. In vielen Unternehmen sind die Mitarbeiter in verschiedenen Projekten gleichzeitig aktiv. Dies wird schnell zum Problem, wenn es keine klaren Vorgaben dazu gibt, in welcher Priorität die Projekte zueinander stehen. Dann zerren und ziehen die verschiedenen Projektleiter an den Mitarbeitern, um ihr eigenes Projekt möglichst gut voranzubringen. Noch schwieriger wird die Situation, wenn das Unternehmen mit einer Matrixstruktur arbeitet, in denen die Mitarbeiter sowohl Projekten als auch Abteilungen in der Linienorganisation zugeordnet sind.
Das Vertrauen in die Mitarbeiter, das dieses Prinzip fordert, bildet einerseits eine Voraussetzung für Eigenverantwortlichkeit und ist andererseits Folge derselben. Als Vorgesetzter gilt es diesen Kreislauf mit einem Vertrauensvorschuss in Gang zu setzen. Ein schönes Beispiel, bei dem es in dieser Beziehung kritisch werden kann, sind die Daily Stand-up Meetings. Je nachdem, mit welcher Haltung diese moderiert werden, können sie von den Mitarbeitern als willkommene und vertrauensvolle Unterstützung akzeptiert oder als kontrollierende Maßnahme abgelehnt werden.